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Begriffserklärung Royalty-Free

Der Begriff «Royalty-Free» in der Filmproduktion

Der Begriff royalty-free oder royalty-free-Music bezeichnet lizenzfreie Musik, die ohne wiederkehrende Gebühren genutzt werden kann. Sie wird häufig in Filmen, Videos und Werbungen eingesetzt. Für Filmschaffende bietet sie eine kostengünstige und rechtlich sichere Möglichkeit, professionelle Musik in ihre Produktionen zu integrieren.

Lizenzmodell und Missverständnisse

Trotz des Begriffs «royalty-free» ist die Musik nicht kostenlos. Der Begriff bedeutet lediglich, dass nach der einmaligen Lizenzierung keine weiteren Tantiemen oder Gebühren anfallen. Dennoch gibt es unterschiedliche Lizenzmodelle, die den Nutzungsumfang und die Verbreitung der Musik regeln. Einige Lizenzen decken lediglich Online-Streaming ab, während andere auch für TV- und Kinoproduktionen gültig sind. Filmschaffende müssen sich daher genau über die jeweiligen Nutzungsrechte informieren, um spätere rechtliche Probleme zu vermeiden.

GEMA, SUISA und andere Verwertungsgesellschaften

In der Schweiz ist die Suisa für die Verwaltung von Urheberrechten an Musik zuständig, während in Deutschland die GEMA diese Funktion übernimmt. royalty-free-Music stammt in der Regel von Komponisten, die nicht Mitglied solcher Verwertungsgesellschaften sind, sodass keine zusätzlichen Gebühren anfallen. Falls ein Werk jedoch bei einer solchen Organisation registriert ist, können trotz einer "royalty-free"-Lizenz weitere Zahlungen fällig werden, beispielsweise für öffentliche Aufführungen oder Sendungen.

Qualitätsunterschiede und Kompositionsvielfalt

Die Qualität von royalty-free-Music variiert erheblich. Es gibt Plattformen, die hochprofessionelle Musikbibliotheken mit orchestralen Kompositionen, speziell für Film und Werbung, anbieten, während andere lediglich einfache Loops oder generische Musikstücke bereitstellen. Filmschaffende sollten daher gezielt nach Anbietern suchen, die ihren ästhetischen und dramaturgischen Anforderungen entsprechen. Zudem lohnt es sich, die Musik auf dramaturgische Flexibilität zu prüfen, da viele Stücke nur begrenzte Anpassungsmöglichkeiten bieten.

Exklusive versus nicht-exklusive Lizenzen

Einige Plattformen bieten exklusive Lizenzen an, die garantieren, dass ein Musikstück nicht mehrfach lizenziert wird und somit einzigartig für eine Produktion bleibt. Nicht-exklusive Lizenzen hingegen erlauben es mehreren Filmschaffenden, dasselbe Musikstück zu verwenden. Exklusive Lizenzen sind teurer, bieten aber den Vorteil der Individualität und vermeiden das Risiko, dass dieselbe Musik in konkurrierenden Produktionen auftaucht.

Bearbeitungsrechte und Anpassungsmöglichkeiten

Viele royalty-free-Lizenzen erlauben es, Musik zu schneiden oder in der Lautstärke anzupassen. Eine nachträgliche Veränderung der Komposition selbst, etwa durch das Einfügen zusätzlicher Instrumente oder das Entfernen von Melodieelementen, ist jedoch oft untersagt. Filmschaffende sollten vor dem Kauf genau prüfen, welche Anpassungen zulässig sind, insbesondere wenn Musikstücke für Trailer, Teaser oder verschiedene Schnittfassungen modifiziert werden müssen.

Plattformen und Kostenstrukturen

Die bekanntesten Plattformen für royalty-free-Music sind unter anderem Artlist, Epidemic Sound, PremiumBeat und Envato. Diese Anbieter setzen unterschiedliche Preismodelle ein, die von Einmalzahlungen bis hin zu Abonnement-Modellen reichen. Während Abos oft eine unbegrenzte Nutzung ermöglichen, erfordern Einzellizenzen für jede Produktion eine separate Zahlung. Es ist entscheidend, die Lizenzbedingungen genau zu lesen, da einige Abonnements nur für Online-Nutzung gelten und für TV- oder Kinoproduktionen eine separate Lizenz erworben werden muss.

Rechtliche Sicherheit und Dokumentation

Nach dem Kauf oder der Lizenzierung eines Musikstücks sollte unbedingt die Lizenzdokumentation archiviert werden. Diese dient als Nachweis, dass die Musik legal genutzt wird. Besonders bei Produktionen, die international vertrieben werden, kann es notwendig sein, eine umfassende Dokumentation über die Musikrechte vorzulegen, um Sperrungen oder Urheberrechtsansprüche auf Plattformen wie YouTube oder in TV-Sendern zu vermeiden.

Fazit zur lizenzfreien Musik

royalty-free-Music ist eine wertvolle Ressource für Filmschaffende, die budgetfreundliche und rechtlich abgesicherte Musiklösungen suchen. Die Wahl der richtigen Lizenz erfordert jedoch eine genaue Prüfung der Nutzungsbedingungen, insbesondere im Hinblick auf exklusive Rechte, Bearbeitungsmöglichkeiten und internationale Verwertung. Ein sorgfältiger Umgang mit Lizenznachweisen und eine bewusste Auswahl hochwertiger Musikstücke tragen dazu bei, die ästhetische Qualität einer Produktion zu steigern und rechtliche Risiken zu minimieren.

Falls Sie Fragen zum Begriff oder zur Lizenzierung haben, dürfen Sie gerne unseren Filmproduzenten direkt anfragen unter info(at)aloco(.)ch.

Synonyme: Royalty-Free-Music, lizenzfrei
Sprache des Begriffes (2 Zeichen ISO Code): de
Royalty-Free-Music Filmproduktion Bern
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Über die Autorenschaft des Film und Video Glossars

Dan Riesen, Absolvent der Vancouver Film School VFS in Kanada, begleitet seit 2004 Filmproduktionen und Videoproduktionen in der Schweiz und im Ausland. Er ist CEO, Kameramann, Colorist und Filmproduzent bei der ALOCO GmbH in Bern und sehr bemüht, seinem Fachjargon auch kurze Erklärungen folgen zu lassen.

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Fachbegriffe zur Filmproduktion und Videoproduktion vom Videograf erklärt:

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