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Begriffserklärung Color Grading

Der Begriff «Color Grading» in der Filmproduktion

Color Grading bezeichnet die gezielte Farbkorrektur und Farbbearbeitung eines Films, um dessen visuelle Ästhetik zu optimieren und eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Durch Anpassungen von Farbton, Sättigung, Kontrast und Helligkeit wird das Bildmaterial stilistisch verfeinert und dramaturgisch verstärkt.

Während die Farbkorrektur (Color Correction) dazu dient, Farbstiche zu entfernen und eine natürliche Farbwiedergabe herzustellen, geht Color Grading darüber hinaus und verleiht dem Film einen individuellen, künstlerischen Look.

Was macht ein Colorist?

Ein Colorist (auch Color Grader) ist für die visuelle Farbabstimmung eines Films verantwortlich. Er arbeitet ENG mit der Regie und der Kameraabteilung zusammen, um den gewünschten Look zu definieren und umzusetzen.

Typische Aufgaben eines Coloristen:

  1. Farbkorrektur (Color Correction):
    • Behebung technischer Unregelmässigkeiten wie Farbstiche oder Belichtungsfehler.
    • Anpassung von Weissabgleich, Helligkeit und Kontrast für ein neutrales Bild.
  2. Look-Entwicklung:
    • Festlegung einer Farbpalette, die die Erzählung und Atmosphäre unterstützt.
    • Anwendung stilistischer Effekte wie warme oder kühle Farbtöne, entsättigte Farben oder gezielte Farbkontraste.
  3. Maskierung und selektive Farbkorrektur:
    • Isolierung bestimmter Bildbereiche (z. B. Hauttöne, Himmel) zur individuellen Bearbeitung.
    • Verstärkung oder Abschwächung spezifischer Farben für dramaturgische Effekte.
  4. Dynamische Anpassungen:
    • Szeneweise Anpassung von Farbverläufen, um visuelle Konsistenz zu gewährleisten.
    • Nutzung von Tracking-Tools, um Farbänderungen auf sich bewegende Objekte anzuwenden.
  5. Export und Formatierung:
    • Erstellung von Master-Dateien in verschiedenen Farbräumen (z. B. Rec. 709 für TV, DCI-P3 für Kino).
    • Sicherstellung, dass der Film auf verschiedenen Wiedergabegeräten farblich korrekt dargestellt wird.

Welche Programme benutzt ein Colorist?

Coloristen arbeiten mit spezialisierten Softwarelösungen, die fortschrittliche Farbkorrektur- und Grading-Tools bieten.

Gängige Software für Color Grading:

  • DaVinci Resolve: Branchenstandard mit umfassenden Grading-Werkzeugen.
  • Adobe Premiere Pro: Enthält Lumetri-Farbtools für Farbkorrektur und Grading.
  • Adobe After Effects: Eignet sich für visuelle Effekte und erweiterte Farbmanipulation.
  • Final Cut Pro X: integrierte Farbkorrektur-Werkzeuge für schnelle Workflows.
  • Baselight: Hochwertige professionelle Grading-Software für Kino-Produktionen.

Beispiele für gelungenes Color Grading

Viele ikonische Filme nutzen Color Grading als zentrales Stilmittel, um eine einzigartige visuelle Identität zu schaffen:

  1. „Mad Max: Fury Road“ (2015, Regie: George Miller)
    • Extrem gesättigte Farben, hohe Kontraste und warme Orangetöne verstärken die Endzeit-Atmosphäre.
  2. „Joker“ (2019, Regie: Todd Phillips)
    • Grüne und gelbe Farbwelten verleihen dem Film eine düstere, bedrohliche Stimmung.
  3. „The Matrix“ (1999, Regie: Wachowskis)
    • Markante grüne Farbgebung unterstreicht die digitale Welt der Matrix.
  4. „The Grand Budapest Hotel“ (2014, Regie: Wes Anderson)
    • Pastellfarben und präzise Farbpaletten erzeugen den stilisierten Look.
  5. „O Brother, Where Art Thou?“ (2000, Regie: Coen Brothers)
    • Erster Film, der vollständig digital gefärbt wurde, um einen warmen, sepiafarbenen Look zu erzielen.

Fazit zum Color Grading

Color Grading ist ein essenzieller Bestandteil der Postproduktion, der die visuelle Ästhetik eines Films definiert. Es verstärkt Emotionen, lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums und verleiht einem Film seinen unverwechselbaren Look.

Ein professionelles Grading sorgt für Konsistenz und Ausdrucksstärke in der Bildsprache und ist entscheidend für die Wirkung eines Films auf der grossen Leinwand oder im Streaming.

Suchen Sie einen Coloristen für Ihren Film oder möchten Sie mehr über Color Grading wissen? Haben Sie Fragen zur Begriffserklärung „Color Grading und Farbkorrektur“? Schreiben Sie uns eine E-Mail unter info(at)aloco(.)ch.

Sprache des Begriffes (2 Zeichen ISO Code): de
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Über die Autorenschaft des Film und Video Glossars

Dan Riesen, Absolvent der Vancouver Film School VFS in Kanada, begleitet seit 2004 Filmproduktionen und Videoproduktionen in der Schweiz und im Ausland. Er ist CEO, Kameramann, Colorist und Filmproduzent bei der ALOCO GmbH in Bern und sehr bemüht, seinem Fachjargon auch kurze Erklärungen folgen zu lassen.

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Fachbegriffe zur Filmproduktion und Videoproduktion vom Videograf erklärt:

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